Vorerst kein Zweiter Bürgermeister

In einer knappen Kampfabstimmung hat der Gemeinderat die Wahl eines Zweiten Bürgermeisters auf April verschoben. Als Nachfolger der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Stefanie Malenke (SPD) hätte Axel Reiß (Grüne) kandidiert.

Die Vertagung beantragte Heinz Müller-Saala (FDP) mit Verweis auf den tags zuvor publik gewordenen Strafbefehl gegen Bürgermeister Sebastian Thaler. Dadurch habe sich „eine neue Situation ergeben“, argumentierte er, die erst intern beraten werden müsse.

Thaler sagte, er könne hier keine Zusammenhänge erkennen, unterstützte den Antrag aber dennoch, weil im Gemeinderat am Dienstag fünf Räte fehlten. Es sei doch „sinnvoll, wenn dazu möglichst viele anwesend sind“, argumentierte er.

Axel Reiß, der sich als einziger nominell beworben hatte, plädierte für eine unverzügliche Wahl. Man könne „nicht die Geschäfte der Gemeinde liegen lassen, nur weil diese Dinge nicht geklärt sind“.

Allerdings wäre bei einer Abstimmung am Dienstag der Wahlausgang sehr unsicher gewesen. Zum Zeitpunkt der Debatte über die Durchführung der Wahl gab es zwischen den potentiellen Unterstützern von Reiß und den mutmaßlichen Gegnern ein Stimmenpatt.

Je ein Gemeinderat der beiden potentiellen Lager trudelte dann noch verspätet ein, so dass die Wahl wohl dadurch entschieden worden wäre, wer früher an seinem Platz war.

CSU, FW, FDP, „Bürger für Eching“, Bürgermeister Thaler und ein Grüner setzten so mit 13:7 Stimmen gegen die weiteren Grünen und die SPD die Verschiebung der Wahl durch.

Ein Lesermail

  1. Seltsam: Warum hat ausgerechnet Sebastian Thaler für die Verschiebung der Wahl des 2. Bürgermeisters gestimmt? Will Thaler etwa Zeit gewinnen, damit ihm kein Stellvertreter – aus gegebenen Anlässen – dauernd auf die Finger schauen kann (zumal der 3. Bgm., Leon Eckert, überwiegend in Berlin weilt)?

    Keine Bange, Herr Thaler: Von Axel Reiß haben Sie wahrscheinlich eher nichts zu befürchten: Reiß hat bekanntlich der Kostenübernahme durch die Gemeinde (72.400 €) für Ihre private Rauferei am Echinger See (am 01.08.18) stets zugestimmt, obwohl es vor den Abstimmungen mahnende Stimmen im Gemeinderat gab.

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