Für die Stichstraße von der Garchinger Straße zur Tennishalle steht eine Namensgebung an, da die Tennisanlage inclusive der vier gerade neu entstehenden Wohnungen bisher postalisch der Heidestraße zugeordnet ist, aber von der Garchinger Straße her erschlossen wird.
Die Grünen hatten vor Monaten bereits vorgeschlagen, den Weg nach der Tennisspielerin Nelly Neppach zu benennen. Der Vorschlag, im Zuge der Widmung des Freizeitgeländes zum „Dr. Enßlin-Park“ die Straße gleich „Am Dr. Enßlin-Park“ zu taufen, geriet nun allerdings in Widerspruch zum Grundsatzbeschluss, derzeit nur weibliche Personen mit Stra0ßenbenennungen zu würdigen, bis eine annähernde Parität im Ortsbild hergestellt sei, wo derzeit die Männernamen um ein Vielfaches dominieren.
SPD-Sprecher Herbert Hahner sagte, im Kontext der Würdigung Enßlins solle diese Benennung „die absolute Ausnahme“ bleiben. Die Grünen zogen im Einverständnis mit dem Vorschlag ihren Antrag auf eine Nelly-Neppach-Straße zurück.
Christoph Gürtner (FW) sah den Vorgang als Argument gegen die Festlegung auf weibliche Namen, die seine Fraktion damals abgelehnt hatte: „Wir sollten doch, wie hier, aufgrund der Taten entscheiden.“ Georg Bartl (CSU) merkte an, dass ein „Am Dr. Enßlin-Park“ als Adresse „doch recht sperrig“ sei.
Thaler befand, dass der langjährige Bürgermeister „als ‚Doktor Enßlin‘ bekannt war, das gehörte in Eching zum Sprachgebrauch“. Daher solle der Titel in der Benennung bleiben. Ohne weitere Vertiefung wurde das einstimmig beschlossen.
Jockel Enßlin, äh, Dr. Joachim Enßlin, hat sich wahrlich einen guten Ruf in der Gemeide erarbeitet. Daher ist es nur folgerichtig, dass die Straße am Freizeitgelände nach ihm benannt wird.
Dr. Enßlin hat meines Wissens nur einen gravierenden Fehler begangen: Er hat (Noch-)Bürgermeister Sebastian Thaler vor dessen erster Wahl protegiert und mit dazu beigetragen, dass dieser unsere Gemeinde leiten darf (und im Gegenzug ca. 8.000 € pro Monat (brutto) aus der Gemeindekasse dafür erhält).
Auf Thalers Skandale und zweifelhafte Moralvorstellungen will ich nur stichpunkthaft eingehen: Untreue (wg. widerrechtlicher Kostenübernahme seiner privaten Rauferei am Echinger See (gegen den diesbezüglichen Strafbefehl hat Thaler bekanntlich Einspruch eingelegt)), Schwager-Aufträge (diesbezüglich sind die staatsanwaltlichen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen), dubioser Immobilienerwerb in der Lessingstraße (strafrechtlich nicht relevant, moralisch m. E. aber durchaus).
Wahrscheinlich würde sich Dr. Enßlin jetzt im Grab umdrehen, wenn er wüsste, wen er da gefördert hat. Zur Ehrenrettung von Dr. Enßlin: Auch ich bin auf Sebastian Thaler zunächst reingefallen und habe seine beiden Bürgermeister-Wahlk(r)ämpfe als Parteimitglied von B.90/Die Grünen aktiv unterstützt (was ich heute zutiefst bedauere).