Eching will eine Gemeinde des fairen Handels werden und sich als „Fairtrade-Gemeinde“ zertifizieren lassen. Den Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat einstimmig gefasst.
„Fairtrade Towns“ wollen gezielt auf kommunaler Ebene den globalen fairen Handel fördern. Ergebnis solle „eine erfolgreiche Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft sein, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen“, heißt es in der Darstellung der Gemeindeverwaltung.
Bislang ist der Aufbau des Fairtrade-Gedankens bei der Volkshochschule angesiedelt, die einen Workshop zum Einstieg abgehalten hatte und im Herbst dann einen „Fairtrade-Brunch und -Markt“. Dazu war im Semesterprogramm für den Herbst eine Veranstaltungsreihe zu den deutschlandweiten „Fairen Wochen“ angeboten.
Um das Siegel als Fairtrade Town zu erhalten, muss Eching nach dem Grundsatzbeschluss nun diverse Kriterien erfüllen. Dazu wird eine Steuerungsgruppe aus diesbezüglich engagierten Bürgern gegründet, die Aktivitäten zum fairen Handel antreiben und koordinieren soll.
Vhs-Leiterin Doris Fähr und Ines Stadler, die Wirtschaftsförderin Rathaus, sollen die Steuerungsgruppe initiieren und begleiten. Um zertifiziert zu werden, müssen dann in mindestens vier Echinger Geschäften und zwei Gastronomiebetrieben Fairtrade-Produkte geführt werden.
Die weitere Forderung, den Gedanken auch in der Zivilgesellschaft zu verankern, sieht das Rathaus in Eching schon übererfüllt. Die evangelische wie auch die katholische Kirche sind im fairen Handel bereits engagiert, die Imma-Mack-Realschule hat sich 2019 als „Fairtrade-Schule“ zertifizieren lassen. Damit sei „Eching schon sehr gut aufgestellt“.
Im Gemeinderat äußerte die FW Verwunderung, warum das Projekt bei der Wirtschaftsförderung angesiedelt sei. „Das sieht so aus, als hätte die Mitarbeiterin grad nichts zu tun“, monierte FW-Sprecher Christoph Gürtner. Ihre Aufgaben seien doch vordringlich, Gewerbe in Eching anzusiedeln oder jetzt in der Pandemie Hilfsangebote aufzuzeigen.
Bürgermeister Sebastian Thaler sah die Zuordnung hingegen passgenau, da es im „Fairen Handel“ doch „viele Schnittstellen mit der lokalen Wirtschaft“ gebe. Es sei daher „ein Gewinn, wenn die Wirtschaftsförderin dabei sein kann“.
Leon Eckert (Grüne) nannte die „Fairtrade“-Zertifizierung „einen klassischen Fall von Standortmarketing“ und daher logisch bei der Wirtschaftsförderung zuhause.