Bürgermitwirkung online, Vol. 2

Die schier ungebremste Digital-Offensive des Rathauses geht weiter. Zur Einführung eines online-Systems zur verstärkten Bürgerbeteiligung wurde jetzt ein Initial-Beschluss vom Februar 2020 identisch noch mal gefasst. Es geht also voran.

Beschlossen wurde vor exakt zwei Jahren, es solle vorrangig überlegt werden, was genau mit dem System erreicht werden solle. Für die gewählten Optionen sollten dann geeignete Systeme ausgesucht und Angebote eingeholt werden.

Zwei Jahre später legte die Rathausverwaltung nun den Vorschlag vor, vorrangig zu überlegen, was genau mit dem System erreicht werden solle, für die gewählten Optionen dann geeignete Systeme auszusuchen und Angebote einzuholen.

Selbstverständlich wurde über den Vorschlag erneut ausgiebig diskutiert. Georg Bartl (CSU) fand eine derartige Neuerung, wie auch immer sie ausfallen werde, „zu aufwändig“; Alexander Krimmer (ÖDP), seither Nachrücker für den ausgeschiedenen „Mitte“-Rat Bertram Böhm, sah „wirklich Bedarf da“.

Mit 14:5 Stimmen fassten SPD, Grüne, FW, „Bürger für Eching“, ÖDP und ein CSU-Rat gegen vier CSU-Räte und FDP den Beschluss von 2020 nochmal. Neu ist lediglich die ausdrückliche Einbeziehung des Gemeinderats-Referenten für Digitalisierung und Bürgerbeteiligung, Axel Reiß, den es vor zwei Jahren noch nicht gab.

Vergleichbar rasant hat die Gemeinde schon ihre Homepage überarbeitet (2016 ins Auge gefasst, noch nicht ganz fertig) und ein Bürgerinformationssystem installiert (2021, rund ein Jahrzehnt nach den meisten anderen Kommunen in Bayern).

Ein Lesermail

  1. Operation Warpspeed

    Im heutigen Artikel von Herrn Bachhuber wurde über den blitzschnellen abermaligen Beschluss unseres Gemeinderats einer bereits vor 2 Jahren beschlossenen Entscheidung berichtet und dezent über die rasende, ja sogar hektische Umsetzung eines anderen Beschlusses hingewiesen, nämlich dass die vor 6 (in Worten sechs!) Jahren beschlossene Überarbeitung der Gemeinde-Homepage nun fast abgeschlossen ist.

    Dies dürfte ohne den Gemeindereferenten für Digitalisierung und Bürgerbeteiligung, den designierten 2. Bürgermeister Axel Reiß, kaum möglich gewesen sein. Aber auch die Beauftragung der Burke-Akademie war bei dieser Sache sicher hilfreich und kostensparend.

    Man darf sich also freuen, dass ein derart tatkräftiger 2. Bürgermeister-Kandidat gefunden werden konnte, zumal auch die brutalstmögliche Aufklärung der Vorgänge und Skandale um unseren visionären Bürgermeister Sebastian Thaler, vulgo „lieber Sebastian“, immer noch nicht abgeschlossen ist und Herr Reiß sich ganz gewiss mit ähnlichem Elan um die öffentliche Aufklärung und Bürgerbeteiligung kümmern wird. Herr Reiß hat sich ja ähnlich wie Herr Hahner und Frau Schmidtchen für die völlige Offenheit bei der Abarbeitung dieser Vorgänge ausgesprochen.

    Böse Menschen würden nun eine gewisse Schläfrigkeit in derartiges Tun hineininterpretieren. Dies wäre aber grundfalsch! Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Dinge nicht einfach entsorgt werden, sondern möglichst lange benutzt werden, selbst wenn neuere, optisch und funktionell bessere Varianten verfügbar sind. Insofern ist also die Beibehaltung und Weiterbenutzung der alten Homepage, ja die mit dem Mohrenkopf, doch geradezu vorbildlich, was den Umweltschutzgedanken und die sinnvolle Verwendung von Ressourcen betrifft. Das gleiche gilt natürlich sinngemäß auch für das Gemeindewappen.

    Es ist überhaupt schön, wie viele Gemeindereferenten/innen wir mittlerweile haben, sicherlich jede/r ausgestattet mit einer zusätzlichen Aufwandsvergütung aus dem Gemeindeetat. Verschiedene Aufwandsentschädigungen sind doch ein nettes monatliches Zubrot für eine/n Rentner/in oder eine/n Studenten/in. Insbesondere zum Beispiel die Zuwendung als 2. Bürgermeister oder 3. Bürgermeister.

    Neben den schon vorhandenen Referenten/innen regen wir jedoch noch weitere an, etwa einen Referenten/in für Straßennamen, eine/n für Genderfragen, eine/n für die Nebenlaute der malaiischen Sprache, einen für die Aufstellung weiterer Mosaikstelen sowie eine Gemeinderatspoetin und einen Gemeindekünstler/-maler. Für letztere Position empfiehlt sich ja der Schwager des lieben Sebastians.

    Die Schonung von Ressourcen gilt sogar für menschliche Funktionsträger wie den Bürgermeister, den lieben Sebastian, auch er sollte doch „weiterverwendet“ werden, am besten in Kummersbrück.

    Annette und Dr. Andreas Erb
    (nach Genehmigung durch die Altbürgermeister, die Gemeindesoziologen sowie des Lordsiegelbewahrers des Qualitätsjournalismus und Schriftenbeauftragten)

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